Energiezukunft von Baden-Württemberg

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme gibt in einer aktuellen Studie („Stromstudie für Baden-Württemberg – Versorgungssituation bis zum Jahr 2040„, von Januar 2024) einen Ausblick über die Versorgungssituation bis zum Jahr 2040 in Baden-Württemberg. Der Anlass dafür ist, dass Baden-Württemberg das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 erreichen will. Als Basis der Analyse sind insbesondere die Faktoren Stromangebot und Strombedarf maßgebend.  

Da der zukünftige geschätzte Strombedarf laut der Studie enorm (zwischen 73 – 156 %) steigen wird, vor allem in den Sektoren Industrie und Gewerbe, ist Handeln unerlässlich und Kapazitäten müssen geschaffen werden. Nicht nur weitere Elektrifizierungsmaßnahmen sind notwendig, sondern insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien, um eine Klimaneutralität zu schaffen. 

In der Studie geht hervor, dass das Strompotenzial welches lokal bisher ausgebaut wurde und aus Photovoltaik Dach- und Freiflächenanlagen, Wind- und Wasserkraft sowie biogene Stromerzeugung gewonnen wird, aktuell nicht zur Abdeckung des Strombedarfs im Jahr 2040 ausreichen wird.  

Auch der noch geplante Ausbau unter der Berücksichtigung der Ausbaugeschwindigkeit, kann den gesteigerten zukünftigen Strombedarf nicht decken. Damit wäre Baden-Württemberg zukünftig Stromnettoimporteur.  

Das technische Potential zur Klimaneutralität wäre vorhanden, hierfür wäre jedoch eine vollständige Nutzung der verfügbaren Flächen notwendig. Das tatsächlich erschließbare Potential liegt jedoch aufgrund von politischen Rahmenbedingungen deutlich darunter.  

Ein Ausbau der erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der politischen Ziele wird Herausforderungen bringen. Die politischen Ziele müssten zunehmend verschärft und Rahmenbedingen verbessert werden. Hierfür ist notwendig, dass vorhandene Potentiale durch unterschiedliche Maßnahmen unterstützt werden.  

Das Fraunhofer ISE schlägt vor, dass Planungs- und Genehmigungszeiten von Windkraftprojekten sowie rechtliche Hürden bei Photovoltaikanlagen seitens der Politik verringert und verbessert werden müssten. Ebenso sind Informationskampagnen und Schulungen für Unternehmen über den Ausbau von erneuerbaren Energien und Zukunftstechnologien notwendig. Unternehmen, sollten sich selbst aktiv damit befassen, Betreiber von Anlagen aus erneuerbaren Energien zu werden und sich mit Elektrifizierungsmaßnahmen auseinandersetzen. Zudem können beim Ausbau der Erneuerbaren Energien auch Netzbetreiber und Energieversorger beitragen, indem sie Anlagenbetreiber beim Netzanschluss unterstützen und Beratungsdienstleistungen für größere Anlagen anbieten. 

Tragen auch Sie zum Erfolg der Energiewende bei. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.